03.04.2023 – Gesundheit & Psyche
MS & Psyche: Umgang mit der Diagnose MS
Die Multiple Sklerose wird oft schon im Alter zwischen 20 und 40 Jahren erkannt. Die Betroffenen werden also mitten im Leben mit einer chronischen Erkrankung konfrontiert, die sich noch dazu durch einen nicht vorhersagbaren Verlauf auszeichnet. Kein Wunder, dass die erste Reaktion häufig von Unsicherheit, Sorgen oder Verzweiflung geprägt ist.
Phasen bis zum Annehmen der Erkrankung
Zum Schutz ihrer psychischen Stabilität reagieren viele Betroffene dann unbewusst mit einer Phase der Verdrängung oder Verleugnung der MS. Auch Phasen von Wut, Angst oder Trauer sind möglich. Wichtig ist, dass die Krankheit irgendwann als Teil des eigenen Lebens angenommen, aber nicht zum Lebensmittelpunkt gemacht wird. Dass man sich also nicht nur als Patientin oder Patienten betrachtet, sondern als Mensch mit persönlichen Vorlieben, Hobbies und Ritualen.
Individuell passende Bewältigungs-Strategien
Doch der Weg zu dieser Phase des Annehmens verläuft unterschiedlich. Denn wir alle haben im Lauf des Lebens eigene Herangehensweisen entwickeln, um mit schwierigen Situationen umzugehen. Es gibt also nicht die eine korrekte Art, um die Diagnose MS zu bewältigen. Vielmehr bestimmen Eigenschaften, Freundeskreis, Unterstützung und viele andere Faktoren zusammen die individuell passende Bewältigungsstrategie.
Erarbeitet werden können solche Strategien zum Beispiel auch im Rahmen einer Psychotherapie.
Was MS Gesellschaften empfehlen
Um gut mit MS zu leben, empfiehlt die Multiple Sklerose Gesellschaft Wien herauszufinden, womit sich die eigene Lebensqualität verbessern lässt. Dazu wird geraten, sich mit sich selbst und dem eigenen Körper auseinanderzusetzen und das persönliche Selbstwertgefühl zu fördern. Es wird auch empfohlen, die eigenen Grenzen und die Grenzen anderer zu respektieren und sich Selbstbestimmtheit zu bewahren. Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft DMSG bietet immer wieder auch Online-Workshops an, bei denen Psychologen Betroffene beim Erlernen eines positiven Umgangs mit der Erkrankung unterstützen.