25.11.2022 – Wissenschaft & Forschung
Was bedeutet eigentlich „Photopsien“?
Mit dem Begriff Photopsie beschreiben Mediziner bestimmte optische Halluzinationen. Dabei nehmen die Betroffenen Farben, Lichtblitze, Sternchen oder Funken wahr, ohne dass in der Umgebung tatsächlich entsprechende Reize existieren. Kommen derartige Scheinwahrnehmungen nur einmalig vor, können harmlose Gründe wie Stress, Überanstrengung der Augen, eine Kreislaufstörung oder zu grelles Licht dahinterstecken. Bei wiederkehrenden Lichterscheinungen dieser Art ist allerdings eine Abklärung in der augenärztlichen Praxis nötig: Sie können unter anderem ein Hinweis auf Netzhautrisse oder -ablösungen sein. Wortwörtlich gemeint ist daher die Redewendung „Sternchen sehen“ nach einem Schlag auf den Kopf oder das Auge.
Photopsien können auch bei MS auftreten
Allerdings treten Photopsien auch zusammen mit bestimmten Grunderkrankungen auf. So kommen sie beispielsweise im Zusammenhang mit einer Migräne oder Epilepsie vor – früher wurden diese speziellen visuellen Symptome auch als Aura bezeichnet. Auch bei manchen Menschen mit MS kommt es zu Photopsien, wobei meist Nervenschädigungen den Scheinwahrnehmungen zugrunde liegen. So kommen Lichtblitze etwa bei einer Entzündung des Sehnervs, der sogenannten Optikusneuritis vor und werden hier häufig durch Augenbewegungen provoziert.